Am 28. April 2017 fand in Vorbereitung auf die Plenarsitzung am 25. August in Wien die Arbeitsgruppensitzung des Europäischen Berufsrates von Post und Telekom in Pristina der Hauptstadt des Kosovo statt.
Bestens organisiert von der ptk der Telekomgewerkschaft des Kosovo fühlten sich die TeilnehmerInnen aus der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Albanien und Österreich sichtlich wohl. Fast beschämend was hier an Gastfreundschaft aufgeboten wurde. Ein herzliches Dankeschön allen die zu einem perfekten Gelingen dieser Tagung beigetragen haben. Allen voran natürlich dem Präsidenten der ptk, Lamith Balaj.
Neben den Ministern für wirtschaftliche Entwicklung und Soziales hatten sich auch die Vertreter von Post und Telekom angesagt.
Es ist leider die Politik, die es den Unternehmen von Post und Telekom sehr schwer macht. Private Unternehmen bekommen sehr viel Unterstützung, während die Staatsunternehmen von Post und Telekom an ihrer Entwicklung behindert werden.
Daher sind auch viele der insgesamt 3300 Arbeitsplätze gefährdet. Dass, hier über die Erhöhung des Mindestlohns von derzeit 178,– Euro monatlich diskutiert wird, während die Kollegin aus der Schweiz erklärt hat, dass der Mindestlohn in der Schweiz für eine Reinigungskraft von 20,– Euro Stundenlohn unbedingt angehoben werden muss, zeigt wie groß die Unterschiede innerhalb Europas wirklich sind.
Es wird noch viel Solidarität und sozialem Engagement bedürfen um auch nur einigermaßen einen fairen Ausgleich zwischen Arm und Reich zu finden. Die Völkerwanderungen innerhalb Europas und von Außerhalb werden nur dadurch zu stoppen sein. Soziale Gerechtigkeit schaffen muss das erklärte Ziel jeder Gewerkschaftsbewegung und aller Sozialpartner sein.
Zu den Resolutionen die für Wien vorbereitet wurden:
Endlich konnte die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen CESI und Eurofedop auch im Einvernehmen beider Organisationen verschriftet werden. Die Arbeitsgruppen und Plenarsitzungen des Europäischen Berufsrates werden in Zukunft von CESI in enger Abstimmung mit dem Präsidenten der Berufsräte von beiden Organisationen, Manfred Wiedner aus Österreich, organisiert.
Besonders stolz ist man auch die Vereinbarung zwischen UNI, der sozialdemokratischen Dachorganisation in Europa und CESI, gemeinsam am sektoralen, sozialen Dialog mitwirken zu wollen. In Zukunft wird Manfred Wiedner als Präsident des Berufsrates gemeinsam mit den Vertretern von UNI, der Europäischen Kommission und Post Europa die Entwicklung der Postdienste und deren Arbeitsplätze mitgestalten.
Manfred Wiedner konnte es sich nicht verkneifen zu bemerken, dass eine gute Zusammenarbeit mit sozialdemokratischen Organisationen jederzeit möglich ist, wie man an diesem Beispiel sieht. Es bedarf jedoch auch eines Gegenüber, der diese Zusammenarbeit auch will.
Resolutionen zu vier weiteren großen Themen wurden ebenfalls verabschiedet:
- Mehr Fairness im Umgang mit älteren Arbeitnehmern
- Gerechte Entlohnung bei immer stärker steigenden Arbeisverdichtung
- Digitalisierung als Chance sehen und keine Verlierer produzieren
- Ausbildung für alle Arbeitnehmer im Hinblick auf immer neue Technologien